Seine Form, hoher zylindrischer oder in sich etwas geschwungener Kopf mit dem rollierten Rand, erregte bei seinem ersten Auftauchen in London 1790 einen solchen Eindruck, dass eine Dame in Ohnmacht gefallen sein sollte. Er löste dann nach und nach den damals üblichen Drei- und Zweispitz ab. Schon in den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts wurde er allgemeine Kopfbedeckung. Zunächst aus Hasenhaar gearbeitet und glänzend, wurde dann in Frankreich ein entsprechender Stoff erfunden, mit dem der schellackgetränkte Leinenkonus des Kopfes und der Rand belegt wurde. Im Verlauf der 150 Jahre erfuhr der Zylinder verschiedene Höhen, er wurde aus rauhem Filz, als Chapeau-claque (siehe dort) als zusammenlegbare Imitation und sogar aus Stroh gearbeitet. Zylinderhutfabrikation war ein eigenes Handwerk. Heute wird der graue Zylinder zum Cut bei Hochzeiten getragen.
23 April 2017
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