Eine lange Geschichte

Eine Filzkapuze, wie sie von dem Nomadenvolk der Skythen in antiker Zeit getragen wurde.

Kopfbedeckungen haben eine lange Tradition. Sie sind bereits seit rund 5.000 Jahren bekannt. Früher waren sie allerdings hauptsächlich Priestern, Herrschern und Königen vorbehalten, die damit ihre übergeordnete Stellung signalisieren wollten. Bei den Römern hatten nur freie Bürger das Recht, Hüte zu tragen.

Auch als sich Kopfbedeckungen im Mittelalter als allgemeiner Bestandteil der Kleidung durchsetzten, behielten sie eine wichtige Symbolkraft. So hatte z.B. jede soziale Schicht eine spezifische Kopfbedeckung. Außerdem galt ein Hut im Mittelalter als Zeichen von Obrigkeit. Das weiß jeder, der Wilhelm Tells Weigerung kennt, den Hut zu grüßen und damit die Fremdherrschaft anzuerkennen.

Im 17. Jahrhundert wurde der modische Aspekt von Hüten immer wichtiger. So entstand Ende dieses Jahrhunderts eine der malerischsten Hutformen: der eckige Hut, zunächst in Form eines Dreispitz, später auch als Zweispitz.

Die „Karriere“ der Damenhüte begann im 18. Jahrhundert in Form einer Haube, die alle verheirateten Frauen tragen mussten. Sie waren „unter die Haube gekommen“ und sollten ihr schönes Haar bedecken, um anderen Männern nicht den Kopf zu verdrehen. Mitte des 19. Jahrhunderts wurden sie dann von kleinen Hüten abgelöst, die auf pompösen Frisuren thronten.

Begünstigt durch die Erfindung einer Maschine für Hutrohlinge (Stumpen) gab es dann eine Vielfalt von Herren- und Damenhüten. Bei den Herren setzte sich der Zylinder als beliebtester Hut durch. Ende des 19. Jahrhunderts bekam er durch den auch als Melone bekannten Bowler Konkurrenz und wurde dann von bequemeren, weicheren Filzhüten, wie z.B. den „Homburg“ verdrängt. Dieser legere Hut erhielt seinen Namen dadurch, dass der spätere englische König Edward VII ihn während seiner Kur in Bad Homburg von einem dort ansässigen Hutmacher kreieren ließ.

Mit der weiten Verbreitung des Autos und dem Trend der hochtoupierten Haarfrisuren nahm die Bedeutung von Kopfbedeckungen zunächst ab. In der gleichen Zeit hat sich aber eine Richtung entwickelt, die als „Modische Avantgarde“ bezeichnet wird und die im Kontrast zur klassischen, zeitlosen Hutmode steht. Die Avantgarde-Designer entwerfen heute Aufsehen erregende Kreativmodelle, bei denen die schmückende Funktion im Vordergrund steht. Und treffen damit auch bei der jungen Zielgruppe wieder auf großes Interesse.

Aufgrund der klimatischen Veränderungen und der damit verbundenen Notwendigkeit, sich vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen, sind Kopfbedeckungen heute für alle Bevölkerungsschichten ein wichtiges Thema. Dabei ermöglichen es innovative Materialien, modischen Anspruch und Witterungsschutz kreativ zu kombinieren. So gibt es ein vielfältiges Angebot an Kopfbedeckungen, das allen Zielgruppen gerecht wird.