
Anlässlich des TAG des HUTES am 25. November 2017 befragte der Hutverband GDH e.V. die Mode- und Stilexpertin Sonja Grau. Die Personal-Shopperin aus Ulm muss es wissen. Denn sie geht nie ohne Hut aus dem Haus.
GDH: Was sollte Mann/Frau beim Huttragen beachten?
Sonja Grau: Zu allererst muss der Hut zum Typ Mensch passen! Frau oder Mann – jung wie alt – wichtig ist, dass man den richtigen Hut trägt. Das Hutmodell, für welches sich der Träger entscheidet sollte seine eigene Persönlichkeit und seinen eigenen Stil unterstreichen – nur dann stimmt am Ende die Ausstrahlung und der Träger fühlt sich auch wohl mit seiner Kopfbedeckung. Für einen jeden Kopf gibt es den passenden Hut, aber nicht ein jeder Hut passt auf einen jeden Kopf! Natürlich gibt es Hutformen, die zu vielen Personen und vielen „Typen“ passen. Andererseits aber auch Hüte, welche nur ganz wenigen Trägern vorbehalten sind.
GDH: Zu welchem Outfit passt ein Hut, zu welchem auf keinen Fall?
Sonja Grau: Ein Hut passt zu einem jeden Outfit wenn man das richtige Modell zum entsprechenden Outfit wählen! Den klassischen Herrenhut oder den Fedora kann man ausgezeichnet zum eleganten, klassschen wie auch zum sportlich-eleganten Outfit kombinieren. Die Melone passt zum eleganten und klassischen Outfit perfekt. Der Pelzhut wirkt am besten zum winterlichen Outfit im Schnee. Der Trilby passt z. B. von der Form her zum legeren wie zum schicken Outfit und wird sehr gerne auch von der jüngeren Generation getragen. Der Stoffhut, der niemals ganz elegant sein wird, wäre beim Galadinner fehl am Platze. Wohingegen der Fascinator nicht zum Safari-Trip passt. Ein Hut mit pompösem Hut-Dekoration gehört eher zum schicken Outfit! Kappen und Mützen können je nach Material und Stil immer outdoor, aber auch indoor, getragen werden.
GDH: Auf welche Kopfform passt welcher Hut?
Sonja Grau: Bei einem rund geschnittenen Kopf passt generell ein etwas ausladender Hut – ein schmal geschnittener Hut wird hier eher verloren gehen. Zu einem schmal geschnittenen Kopf passt oftmals z. B. ein Hutmodell, wie es in den 20er oder 50er Jahren getragen wurde. Diese Kopfform kann in der Regel gut ränderlose Hüte tragen. Aber auch schmalrandige Hüte sehen hier generell sehr gut aus.
GDH: Spielt auch die Körpergröße und/oder andere Faktoren eine Rolle?
Sonja Grau: Natürlich spielt auch die Körpergröße eine große Rolle – wie auch die Statur des Trgers. Im Prinzip muss man einfach den ganzen Mensch und damit seine Persönlichkeit betrachten, die er ausstrahlt und welche er durch die gewählte Kopfbedeckung noch besser zum Ausdruck bringen möchte. Von einem kleinen Hut sollte eine korpulente Person Abstand nehmen – eine kleine, zierliche Person sollte sich hingegen nicht für einen großen, ausladenden Hut entscheiden.
GDH: Gibt es Menschen, die kein „Hut-Gesicht“ haben oder kann jeder Mensch Hut tragen?
Sonja Grau: Für einen jeden Menschen gibt es auch einen Hut! Für einen jeden Kopf gibt es die passende Kopfbedeckung, aber nicht ein jeder Hut passt auf einen jeden Kopf!
GDH: Für welche Anlässe eignet sich welcher Hut?
Sonja Grau: Für die edle Hochzeit eignet sich ein eleganter Hut genauso wie ein opulenter Kopfschmuck! Einen Fascinator trägt man für gewöhnlich zu festlichen Anlässen. Der Herr kann zu diesem Anlass den Klassiker, aber durchaus auch den Zylinder oder die Melone tragen.
Zur Vernissage eignet sich der Fascinator oder ein x-beliebiger Hut/Cap.
Ins Theater darf die Dame durchaus mit einem schmal randigen Hut gehen – von ausladenden Hüten oder Kopfbedeckungen sollte sie allerdings Abstand nehmen.
Den Mann kleidet hier generell der Klassiker oder Trilby gut.
Zur Tracht, z. B. fürs Oktoberfest, eignet sich der modische Trachtenhut oder das kleine Miniatur-Hutmodell (head-piece) welches an einem Teil des Kopfes platziert wird.
GDH: Wir danken Ihnen für das Interview